Sternenkugel - Geschichte
Es war zu einer Zeit lange nachdem das Universum mit seinen Galaxien entstanden war, aber auch
lange bevor der jetzigen Gegenwart. Die Chepertas waren eine junge, aufstrebende Macht in einer
der Galaxien, viel später würde sie nach ihnen benannt werden, doch noch gab es keine einzelnen
Namen. Das Leben entstand, entwickelte sich und versuchte zu bestehen. Jeder alleine für sich in
seiner Stadt, auf seinem Planeten, in seiner Galaxie. Eine andere Welt? Eine andere Galaxie?
Nein, so etwas gab es nicht. So oder so ähnlich dachten die meisten der Lebensformen. Viele waren
einfach gestrickt, sie strebten danach, ihre leeren Bäuche zu füllen oder mal mit einem Fremden
zu kämpfen. Es gab auch viele Planeten, auf denen es noch kein Leben gab, ebenso welche, wo es
durchaus florierte. Wo sich das Leben gut entwickelte und Kulturen aufgebaut wurden.
Die Chepertas waren eine dieser Rassen, sie hatten große Städte gebaut, Energie gefunden und
konnten sie nutzen. In gewisser Weise waren sie nichts anderes als Parasiten. Sie machten sich
die Ureinwohner des Planeten zu Nutze, schlüpften in ihre Körper und benutzten sie für ihre
Sache. Es gab viele Chepertas und sie waren im Vergleich zur Galaxie noch recht jung, im
Vergleich zu anderen Lebensformen aber schon sehr alt. Sie hatten den großen Vorteil, dass sie
sich einfach nur einen neuen Körper suchen mussten, den sie dann für ihre Zwecke nutzen konnten.
Sie lebten im Einklang mit den Cheperatinos, den Ureinwohnern des Planeten in der Galaxie.
Doch mit der Zeit wurde es ihnen langweilig, sie sammelten Wissen, hatten immer mehr und sehnten
sich danach, etwas neues kennen zu lernen. Abenteuer zu erleben und die benachbarten Planeten
zu erforschen. Natürlich wussten sie, dass es noch mehr unter dem nächtlichen Himmel gab, dass
noch mehr Lebensformen dort sind und sie brannten danach, diese kennen zu lernen. So nutzten
sie die Technik aus ihren Teleportern und bauten daraus eine Kugel, mit der man von einer Seite
des Planeten auf die andere gelangte. In nur 1 Sekunde!
Es war ein Wunder, denn die Teleporter konnten bisher nicht mal annähernd solche Strecken
bewältigen. Die Chepertas arbeiteten weiter an der Kugel und kamen zu dem Schluss, dass es mit
ihr möglich war, von einen auf den anderen Planeten zu reisen. Ebenfalls innerhalb einer Sekunde.
Man öffnete das Portal, trat durch und schon befand man sich auf einer neuen Welt, konnte sie
entdecken, erforschen, neue Lebensformen kennen lernen. Sofort machten sich noch mehr Chepertas
daran zu schaffen, die Kugel wurde weiter verbessert, doch wie sollte sie getestet werden? Es
war doch bisher fast alles nur Theorie. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als ein Raumschiff
zu bauen um die Gegenkugel so auf einen Planeten in ihrer unmittelbaren Nähe zu bringen.
Es dauerte lange, bis das Raumschiff fertig war, doch es lohnte sich und schon bald konnten sie
die ersten Versuche starten – natürlich bliebe sie erst einmal im Umkreis ihres Planeten, für
mehr reichte es noch nicht. Es waren recht kleine Raumschiffe, gerade mal für ein Chepertas
reichten die aus. Später änderte sich das, die Raumschiffe wurden ein wenig größer und so flogen
sie dann zu dem kleinen Mond hin und aktivierten dort eine Sternenkugel. Die Allererste.
Der erste Versuch konnte gestartet werden, beide Kugeln waren aktiviert und manuell mussten die
Zielkoordinaten eingegeben werden, dann baute sich langsam ein Portal auf, es flackerte, man
konnte die Umrisse des Astronauten sehen, konnte die Oberfläche des kleinen Mondes mit eigener
Atmosphäre erahnen, doch das Portal hielt nicht lange, es brach zusammen. Ratlos standen die
Chepertas davor, war es doch nicht möglich so schnell zu anderen Planeten zu Reisen? Doch sie
gaben nicht auf.
Generationen vergingen (Generationen von Chepertinos, nicht von Chepertas) und sie forschten
weiter. Die aller ersten 2 Sternenkugeln hatten nichts mit denen gemeinsam, die heute bekannt
sind, welche allgegenwärtig im Universum sind. Sie konnten nicht deaktiviert werden, hatten
keinen Schutzschild gegen unwillkommene Gäste, schufen keine Barriere um die einzelnen
Atmosphären auszugleichen und mussten noch mittels eines Pultes bedient werden. Zusätzlich dazu,
gab es keine Datenbank, die Kugeln selber waren autonom, es bestand keine Verbindung zwischen
den aktivierten Sternenkugeln. Dieses war erst der Anfang, er war schwer, doch die Chepertas
schafften ihn, weil sie die Zeit dazu hatten und weil ihr Drang, die eigene Galaxie zu erforschen,
nie nachließ.
Natürlich stampften sie die Erfindung der Raumschifffahrt nicht ein, sie war aber nur ein Mittel
zum Zweck. Ihre Raumschiffe waren sinnvoll eingerichtet, nur das nötigste und kein unsinniges
Zeug. Sie sollten dazu dienen, die Sternenkugeln auf allen Planeten in der Galaxie zu platzieren,
doch bis dahin war es noch ein langer Weg.
Es dauerte schon sehr lange, bis sich der erste Chepertas durch die Sternenkugel zum Mond traute.
Viele, teilweise grauenhafte, Experimente waren vorher passiert. Es war ein sehr mutiger, doch
er überlebte leider nicht. Auch die nächsten schafften es nicht und so wurde weiter
experimentiert, neue Berechnungen aufgestellt und noch mehr Zeit verstrich.
Auf den anderen Planeten entwickelte sich das Leben prächtig, bisherige Kulturen festigten sich,
man lernte dazu, wurde neugierig. In den restlichen Galaxien ging es ähnlich, es gab sogar ein
paar Rassen, welche den Chepertas ebenbürtig waren von ihrer Intelligenz und von ihrem Wissen.
Nur setzten sie es teilweise anders ein. Anders als die Chepertas waren sie nicht unbedingt so
friedlich und sie hatten auch andere Wege gefunden, um zu überleben. Ein Weg war der, der reinen
Energie. Doch diese Form würden die Chepertas nie erreichen, aber noch wussten sie noch nichts
davon.
Dann gelang es, den ersten Chepertas durch das Portal zu kommen und die Freude war groß, binnen
weniger Sekunden hatten sie sich untereinander verständigt und jeder Chepertas wusste darüber
bescheid. Es wurde ein großes Fest gefeiert und von da an fing der Kalender der Sternenkugel zu
laufen. Sie hatten sehr lange gebraucht, um das Portal stabil und sicher zu machen und in dieser
Zeit hatten sie auch viele Sachen erleichtert.
Die Verbindung konnte jetzt direkt mental aktiviert werden, das Steuerpult war nicht mehr
notwendig, es war eh viel zu langsam gewesen. Sie hatten den Speicher der Sternenkugel vergrößert
um zusätzliche Informationen dort speichern zu können und sie arbeiteten gerade noch aktiv an
der Barriere zwischen den Atmosphären zweier Planeten. Ihr Testplanet hatte zum Glück eine
halbwegs ähnliche Atmosphäre, doch sobald ein Portal geöffnet wurde, tauschte sich Luft aus,
winzige Teilchen gelangte von Chepertas zum Mond und anders herum.
So gelangte das erste Leben auf den Mond. Es würde allerdings noch lange dauern, bis es sich zu
einer Rasse entwickeln würde, die früher oder später ausstarb. In diesem Falle aber wohl eher
früher, denn die Chepertas sahen den Testmond als ihre zweite Heimat an und duldeten die neue
Lebensform nicht lange neben sich. Die restlichen Warties nahmen ihnen das krumm und verzogen sich
fürs erste. Später, als die Chepertas nicht mehr so zahlreich waren und ihre Ära vorüberging,
kamen sie wieder. Widerliche, kleine Würmer. Doch zu einer Herrschaft über die Galaxie reichte ihr
Wissen und ihre Macht immer noch nicht. Sie wurden erneut vernichtet, diesmal durch die Moroggs
– eine aufstrebende, relativ junge Rasse mit viel Potenzial.
Doch zurück zu den Anfängen der Sternenkugel, Jahrhunderte vergingen also, bis das erste Portal
sicher war, bis genug Tests vollzogen waren und bis die Massenproduktion anlief. Ein
ausgeklügeltes System ermöglichte es den Chepertas die Sternenkugeln mittels Weltraumsonden auf
allen ihnen bekannten Planeten in der Galaxie zu verteilen. Dazu ist noch zu sagen, dass die
Chepertas es schafften, die Kugeln zu minimieren, so dass sie mal gerade so groß waren, wie eine
Glasmurmel. In ihnen waren dann keine Daten mehr gespeichert, nur noch etwas Energie, so dass
man sie aktivieren konnte. Erst, wenn sie aktiviert war, verband sie sich automatisch mit dem
Netzwerk und holte sich eine Kopie der Datenbank. Aktivierte Sternenkugeln waren ungefähr so groß
wie ein Fußball und schwebten, blau schimmernd, über dem Erdboden.
Auf einem Planeten angekommen, wurde sie einmalig mittels mitgeflogener und gentechnisch
manipulierte Mikroben aktiviert und stellten eine Verbindung zu Cheperantos her. Sofort nahm die
dortige Sternenkugel, die neue in ihrer Datenbank und schickte ihrerseits Daten an die Kugel.
Inklusive ihrer genauen Position und allen möglichen, anderen Informationen über den Planeten.
Natürlich hatten die Chepertas das Problem mit den unterschiedlichen Atmosphären längst gelöst,
doch schon bald tauchte ein neues Problem auf – einige Kugeln fielen plötzlich aus, konnten
einfach nicht mehr erreicht werden. So blieb den Chepertas nichts weiter übrig, als zu warten,
bis sich eine neu gelandete Sternenkugel meldete, um dann so schnell wie möglich einen Chepertas
rüber zu schicken.
In den meisten Fällen ging das gut, doch es gab natürlich auch ernste Probleme. Die
Sternenkugeln hatten immer noch keinen Schutzschild, weswegen wahrscheinlich einige einfach von
den etwas weiter entwickelten Kreaturen deaktiviert wurden. Vielleicht absichtlich, vielleicht
unabsichtlich. Auf jeden Fall mussten die Chepertas in diesem Falle eine lange Reise auf sich
nehmen um die Planeten mit Hyperraumgeschwindigkeit zu erreichen. Dann galt es nachzuvollziehen,
was genau passiert war, wo die vermisste Sternenkugel gelandet war und wo sie jetzt ist.
Leider fanden sie nicht alle wieder, aber sie lernten schnell daraus. Die nächste Generation von
Sternenkugeln besaß einen Schutzschild, der nur die Chepertas nahe an die Kugeln ranließ und
natürlich die Mikroben, welche sie nach gelungener Landung ja das erste mal aktivieren sollten.
Aus Sicherheitsgründen und natürlich um das Biosystem des jeweiligen Planeten nicht zu gefährden,
zerstörten sich die Mikroben nach erfolgreicher Aktivierung der Sternenkugel selber. Natürlich
klappte das am Anfang auch nicht so, wie gewollt, doch größere Katastrophen konnten zum Glück
verhindert werden.
Endlich hatten sie es nach 2 Jahrhunderten und vieler Fleißarbeit erreicht, dass das Netzwerk der
Sternenkugeln stand, dass sie alle ihnen bekannten Planeten in ihrer Galaxie eingebunden hatte.
Doch nicht alle erwiesen sich als lohnenswert oder gar besuchenswert. Knapp auf der Hälfte der
Planten konnte sie sich nur mittels Raumanzug aufhalten, deswegen gingen sie dazu über an jedem
Punkt, wo es eine Sternenkugel gab, um diese eine kleine Hütte zu erbauen. Durch ihr gutes Wissen
über Energiegewinnung und –verarbeitung konnten sie dort ein behagliches Heim für den
sogenannten Wach-Chepertas einrichten. Lebensmittel und Wasser wurde direkt von Cheperantos
geliefert.
Es war eine eintönige Aufgabe für den Wächter, er sorgte eigentlich nur dafür, dass sich keiner
an der Sternenkugel zu schaffen machte und dass nur die für diesen Planeten zugelassenen
Chepertas durch das Portal durften. Natürlich musste er sie auch auf eventuell gefährdete
Gegenden oder andere Unannehmlichkeiten aufmerksam machen. Jeder Wächter kannte den Planenten auf
dem er stationiert war gut, er scannte ihn jeden Tag aufs Neue.
In den Anfängen war es natürlich noch interessant und spannend, doch mit den Jahren wurde es
langweilig. Besonders auf relativ gefährlichen Planeten oder denen, wo es keine lebensfähigen
Organismen gab. Interessanter wurden dann die Planeten, wo man Metalle, Erze und sonstige Güter
abbauen konnte. Natürlich musste man immer dafür sorgen, dass der Planet nicht litt oder es
eventuell die Entwicklung des Biosystems störte. Dort, wo es schon halbwegs intelligentes Leben
gab, wurde natürlich Kontakt geknüpft. Man trat nicht als Gott auf, sondern erklärte ganz
neutral, die Funktion der Sternenkugel, es oblag dann der Kultur selber, zu entscheiden, was sie
darüber dachten. Sie durften sogar entscheiden, ob sie selber durch die Sternenkugel gehen
wollten – natürlich gegen einen kleinen Obolus an den wachhabenden Chepertas und nur zu
bestimmten Planeten.
Doch die Galaxie war für so etwas noch zu jung, die Kulturen hatten sich noch nicht geprägt, sie
akzeptierten willenlos, was die Chepertas auf ihrem Planeten errichteten. Es gab nirgends einen
Protest oder ähnliches. Die Chepertas waren zufrieden, jetzt konnten sie langsam anfangen die
Galaxie weiter zu erforschen und ihre Herrscher zu werden.
Doch nach ein paar ruhigen Jahrhunderten reichte es ihnen nicht mehr, sie strebten weiter nach
Großen, nach anderen Galaxien. Die Pläne für eine Supersternenkugel lagen schon passend in der
Tischschublade. Allerdings, wie bekam man sie in eine andere Galaxie? Die Supersternenkugel war
verständlicherweise um einiges größer und konnte nicht, von einer einfachen Mikrobe aktiviert
werden. Es brauchte gut 1 Woche um sie aufzubauen und zu aktivieren – schätzen sie.
Natürlich hatten sie es wie anfangs bei der normalen Sternenkugel nicht testen können. Es trafen
also mal wieder Theorie und Praxis aufeinander. Doch halt, konnte man nicht zwischen einer
normalen Sternenkugel zu einer Supersternenkugel ein Portal innerhalb einer Galaxie öffnen?
Sofort suchten die Chepertas einen geeigneten Planeten für das Experiment – auf Cheperantos
wollten sie aus Sicherheitsgründen die Supersternenkugel nicht errichten. So wurde Serbartos
auserkoren.
Sofort fingen die Chepertas an, dort eine Basis aufzubauen und in Mitten der kleinen Stadt und
ihrer friedlichen, stark behaarten Einwohner wurde eine Supersternenkugel erbaut. Es dauerte, wie
geplant, 1 Woche um sie funktionsfähig aufgebaut zu haben. Mit Geschwindigkeit 0 wurden mit viel
Spannung das erste Portal nach Cheperantos geöffnet und es funktionierte auf Anhieb. Glücklich
konnten sie nun zum nächsten Schritt gehen – ein größeres, schnelleres Raumschiff zu bauen,
welches im ersten Schritt mit Hyperantrieb ans Ende der Galaxie fliegen sollte. Dort sollten sie
durch ein Portal mittels Sternenkugel mit den notwendigen Gütern versorgt werden, um ein noch
größeres Raumschiff zu bauen, eins mit Ultra-Hyperantrieb. So war der Plan, doch es benötigte ein
paar Jahrhunderte, bis die Technik soweit war, bis eine entsprechende Energiequelle gefunden
war und bis man freiwillige Chepertas fand.
Man muss sagen, dass das Reisen mittels Sternenkugel eine gewissen Normalität geworden war. Man
ging zu der Kugel – oder ließ sich dorthin teleportieren – ließ ein Portal von dem
Wach-Chepertas öffnen und nicht mal eine Minute später befand man sich am anderen Ende der
Galaxie auf einem anderen Planeten. Völlig anderes Klima, andere Vegation, andere Kulturen. Die
Chepertas konnten sich nicht vorstellen, Wochen, wenn nicht sogar Monate eingepfercht in diesem
Raumschiff zu verbringen. Sie verbrachten mindestens ein halbes Jahrhundert damit, den
Autopiloten von den kleinen Satelliten auf ein größeres Schiff umzuschreiben, welches dann
innerhalb der Galaxie für den Transport der großen Teile sorgte. Vieles konnten sie mittels
Sternenkugel auf den entlegensten Planeten ihrer Galaxie schaffen, aber nicht die ganz großen
Teile. Auch die Supersternenkugel selber transportierten sie mit diesem Raumschiff.
Als es dann endlich soweit war und ein Raumschiff mit Super Hyperantrieb ausgerüstet war,
verfolgten viele Chepertas das Geschehen. Von Kramanos – dem Startplaneten – hatten sie ein
Portal nach Serbartos geöffnet und von dort gab es über die 1. Supersternenkugel ein Portal nach
Cheperantos. Als nun die jungen Chepertas zum Raumschiff geflogen wurden und an Bord gingen,
hielten sie den Atem an. Jetzt ging alles schnell, das System wurde hochgefahren, die Route
geladen und dann ging es auch schon los. Binnen weniger Sekunden wurde das Raumschiff zu einem
kleinen Punkt und kurz danach konnte man es von den Sternen nicht mehr unterscheiden.